Mein Ziel: Dich bei deinem langfristigen Vermögensaufbau zu unterstützen. Damit du mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben hast.

Der Kurs deiner Aktie fällt schneller als dein Alkoholspiegel? Ein scheiß Gefühl.

Dabei hat dir die wahrscheinlich seriöseste Wahrsagerin des Landes gestern am Jahrmarkt noch gesagt, dass „die Sterne gut stehen“. Du hättest es besser wissen müssen. Beim nächsten Finanzstammtisch klagst du schon über den Niedergang deines gesamten kleinen Depots, weil plötzlich alles den Bach runtergeht.

Toni der Trader legt dir seine Hand auf die Schulter und meint, er hätte dir immer wieder gesagt, dass dieses langfristige Denken mittelfristig zum Burn-Out führt, weil kurzfristig die Kurse schwanken. Deshalb kaufe und verkaufe er schnell, um sich das nicht anzutun. Stolz erzählt er von seinem letzten Trade, der ihm ordentlich Cash und seinen angesammelten Minusgewinn verringert hat. „Minusgewinn, was ist das denn?, fragst du ihn höflich. Toni der Trader muss sich plötzlich schnell verabschieden. Er hätte noch einen wichtigen Termin. Schon komisch.

Am nächsten Tag bist du zum Familientreffen eingeladen und klagst deiner Mutter deine harten Finanzprobleme. Am liebsten möchtest du nichts mehr damit zu tun haben. So ein Depot ist ultimativ unsicher. Wer hat dich überhaupt dazu überredet? Risiko, Risiko, Risiko, hat man dir damals gesagt, dann kommt Cash. Außer dieser dubiose Typ, der bisher nur einmal beim Finanzstammtisch war. Allerdings auch nur zwischen den Wertpapieren. Geld anlegen ist nur etwas für Reiche. Deine Zeit als Investor an der Börse ist ab jetzt vorbei. Bausparen, Bausparen, Bausparen. Dann läuft es wieder.

Deine Mutter ist verständnisvoll, watscht dich dann aber im tiefsten ur-wienerisch ab:

Göd investieren is’ net deppad (Geld investieren ist nicht doof)

Eine modifizierte Wiener Alltagsweisheit, die einen wahren Kern hat. Geld sinnvoll investieren und eben nicht bei 0,025% Zinsen herumliegen lassen, ist mehr als gut.

Die „is net deppad“ Liste

1. Aufs Geld schaun is net deppad

Vergleiche und ein ordentlicher, persönlicher Finanzdurchblick lohnen sich. Neben dem Wertpapierdepot gibt es auch andere, lukrativere Anlagemöglichkeiten als das Sparbuch. Mit einem schnellen Tagesgeldvergleich ist es möglich, höhere Zinsen zu erhalten. Dasselbe gilt für das Festgeld, wobei hier eine Mindestlaufzeit gilt. Auch direkte Unternehmensanleihen bieten sich an. Es gibt noch unzählige andere Möglichkeiten, aber eines sollte klar sein. Deine Entscheidung zwischen investieren und nicht investieren, kann dir geldtechnisch die Zukunft versüßen oder versauen. Geld anlegen schafft die Option, dein Geld außerhalb eines Arbeitsverhältnisses zu vermehren.

Moment, Mooooment! Das hat doch einen Hacken! Ja. Risiko. Die Bedenken im letzten Abschnitt sind nicht ganz aus der Luft gegriffen. Beispiel: Ein Tagesgeld und Festgeldkonto ist relativ sicher, bringt aber im Vergleich zu anderen Investments wenig Rendite. Aktien sind irgendwo im Mittelfeld. Verlustwahrscheinlichkeit größer, Rendite höher. Differenzkontrakte haben dagegen ein sehr hohes Risiko aber eine hohe Renditechance. Letztere sind sehr spekulativ und vergessen wir am besten schnell wieder.

Investieren kommt mit einer Chance und mit einem Risiko. Lässt sich das Risiko an der Börse verringern?

2. Langfristig is net deppad

Es gibt verschiedene Studien über die Rolle des Anlagehorizonts. Der Autor Gerd Kommer fasst beispielsweise verschiedene Datenquellen zusammen und stellt ausführlich dar, dass Wertpapiere langfristig am rentabelsten sind und innerhalb eines gewissen Zeitraums (ca. 20 Jahre) durchschnittlich mehr als 2% abwerfen (die Spanne reicht bis 10%). Der Buy-and-Hold-Ansatz funktioniert auch laut Vanguard. Ein Chart des MSCI World Index verdeutlicht das noch einmal. Langfristige Geldanlage lohnt sich. Risiko eines Verlustes verringert.

MSCI World.png

Von Jashuah – Own work by uploader, data from MSCI Inc., CC BY-SA 3.0.

Die Voraussetzung ist ein konstantes Wirtschaftswachstum. Salopp lässt sich das mit dem Spruch „Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut“ beschreiben.

3. Diversifikation is net deppad

Die gute Frage: Wie verhindert man, dass der Gesamtwert des Depots nicht brachial schrumpft?

Diversifikation ist dafür ein Muss. Di…was? Immer wieder diese tollen Begriffe.

Wenn du dir ein Smartphone kaufst, willst du vielleicht auch ein Cover. Später kommt ein besserer Kopfhörer dazu. Du hast diversifiziert.

Es geht darum, nicht all dein Geld auf eine Karte zu setzen und Korrelationen zu verhindern. Du sollst also nicht 10.000€ in einen einzigen Wert investieren, sondern beispielsweise 2.000 in X, 2.000 in Y und so weiter. Die Mischung machts. Innerhalb der Anlageklassen kann das zu einem Depot mit Aktien und Anleihen führen, oder Aktien, Anleihen und Fonds. In der weiten Perspektive ist die Diversifikation eine Geldstreuung über verschiedene Konten. Lege nicht alles auf dein Depot, sondern auch auf dein Tagesgeldkonto, auf dein Notfallkonto und dein Festgeldkonto.

4. Geduld is net deppad

Geduld ist die oberste Tugend des Investors – Benjamin Graham

Warum? Naja, das hatten wir doch schon bei Punkt 2. Wenn ein langer Atem zu Renditen führt, ist die hohe Tugend der Geduld gefragt. Rote Zahlen, Minusvorzeichen und ein Depot, das fast so schlimm wie die amerikanischen Staatsschulden aussieht, ist ungut. Der morgendliche Blick auf das Aktienkonto wird zum täglichen Spießrutenlauf. Sei dir deshalb über deinen Anlagehorizont im klaren. Langfristig fallen kurzfristige Schwankungen wenig ins Gewicht.

Aber Achtung! Wenn es einem Unternehmen finanziell schlecht geht, die Umsatzzahlen ganz und gar nicht passen und die Zeichen auf Insolvenz stehen, ist abwarten die falsche Lösung für das Problem.

5. Sei net deppad!

Bei Verlusten standhaft zu bleiben ist nicht so einfach. Es geht schließlich um das hart verdiente Geld. Denke langfristig, sei geduldig und diversifiziere. Dann sind Kursrückgänge besser auszuhalten. Sei net deppad und investieren gar nicht mehr, nur weil dein Depot oder ein Wert im Minus ist. Zieh dir meine Depotentwicklung rein. 2015 war ich mit ca. 5% im Minus, 2017 mit fast 8% im plus. Höre auf deine Mutter! Geld an der Börse zu investieren ist aber auch mit Risiken verbunden, das steht außer Frage. Ein kritischer Geist wäre deshalb auch net so deppad.

 

Wir haben uns jetzt intensiv mit der Börse und dem Investieren auseinandergesetzt. Aber das Wichtigste ist die Beschäftigung mit dem lieben Geld. Auch wenn es manchmal trockene Zahlenspielerei und  ein Gefühlschaos ist, am Ende freut man sich über den Geldbetrag, der zurückkommt oder über eine Ersparnis. Also, zieh es durch und bleib am Ball.

 

 

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