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Auf Youtube wurde ich von PcGameplayChannel gefragt, wie die Lendico Einnahmen zu versteuern sind. Das will ich mit diesem Beitrag beantworten – danke für die Frage. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass es rund um Lendico einige Kontroversen gibt. Auch diesen Punkt werden wir uns ansehen. Übrigens, wer nicht weiß wer oder was Lendico ist, kann sich meinen Youtubebeitrag dazu durchlesen: Lendico vorgestellt.

Steuern

Für Österreich

In Österreich wird kein pauschaler Prozentsatz vom Gewinn abgezogen. Das erhaltene Geld von Lendico muss in der Einkommenssteuer angegeben und versteuert werden.

Sollte allerdings der Betrag von 730€ nicht erreicht werden, muss nichts angegeben werden.

Wann muss überhaupt eine Einkommenssteuererklärung beim Finanzamt abgegeben werden?

  1. Wenn neben den „normalen“ Einkünften (aus deiner Arbeit), auch lohnsteuerpflichtige Einkünfte genannt, andere Einnahmen von mehr als 730€ hinzukommen (z.B. Kapitaleinkünfte) und das Einkommen 12.000€ übersteigt.
  2. Wenn keine Lohnsteuer einbehalten wird und das Einkommen 11.000€ übersteigt.
  3. Wenn die KESt nicht abgezogen wird, allerdings fällig wäre
  4. Wenn ein Grundstück verkauft wird, für die keine Immobilien Ertragssteuer entrichtet wurde.
  5. Und, als Selbstständiger

Lendico unterstützt Anleger dahingehend, dass sie die Erträge sammeln und eine Übersicht am Anfang des Jahres zusammenstellen. Original:

Wie andere Einkünfte und Gewinne müssen Sie auch die Zinsen, die Sie mit Anlagen bei Lendico erzielen, versteuern. Unsere Partnerbank zahlt Ihnen jeden Monat alle Zinsen und Erträge Ihrer Anlagen auf Ihr Anleger-Bankkonto, welche Sie in Ihrer persönlichen Steuererklärung angeben müssen. Erträge aus Anlagen bei Lendico fallen unter Ihren Einkommenssteuertarif. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres schicken wir Ihnen eine vollständige Übersicht Ihrer Zinserträge des vorherigen Jahres. Bitte beachten Sie, dass Lendico keine Gewähr oder Haftung für die Gültigkeit dieser Angaben übernimmt.

Am einfachsten ist es also auf die Zusammenstellung von Lendico zu warten und anschließend über Finanz Online elektronisch die Einkommenssteuererklärung abzugeben. Dann muss man mit Steuern von

  1. 25% für Zinsen
  2. 27,5% für Dividenden und Kursgewinne
  3. 30% für Grundstücke

rechnen.

Fun Fact:

Ich habe letztens 3€ versteuert…oder besser: wollte es. Die Dame vom Finanzamt hat mich daraufhin angerufen und meinen Antrag gelöscht 😛

Achtung! In Österreich gibt es momentan folgende Steuerklassen:

  • Bis zu 11.000 € im Jahr – 0 %
  • Von 11.000 bis 18.000 € – 25 %
  • Von 18.000 bis 31.000€ – 35 %
  • Von 31.000 bis 60.000€ – 42 %
  • Von 60.000 bis 90.000€ – 48 %
  • Von 90.000 bis 1.000.000€ – 50 %
  • Ab 1.000.000€ – 55 %

Durch Selbstständige-, Kapital- und Lohnsteuerpflichtige-Einkünfte ist es möglich, schnell eine Steuerstufe hoch zu rutschen.

Für Deutschland

Leider kenne ich mich im deutschen Steuerrecht nicht aus. Deshalb greife ich auf die Beschreibung von Lendico zurück:

Wie auf andere Anleihen, Sparverträge oder Bundesschatzbriefe (Typ A) müssen Sie auch auf die Zinsen, die Sie mit Anlagen bei Lendico erzielen, einen Steuersatz von 26,375% bezahlen (25% pauschale Abgeltungssteuer zzgl. 5,5% Solidaritätszuschlag). Unsere Partnerbank, die Wirecard AG, zahlt Ihnen jeden Monat alle Erträge Ihrer Anlagen auf Ihr Anleger-Bankkonto, welche Sie in Ihrer persönlichen Steuererklärung angeben müssen. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres schicken wir Ihnen eine vollständige Übersicht Ihrer Zinserträge des vorherigen Jahres. Bitte beachten Sie, dass die Lendico Deutschland GmbH keine Gewähr oder Haftung für die Gültigkeit dieser Angaben übernimmt.

Ein kurzer Blick ins Wiki (Nicht gerade die beste Quelle für ernsthafte Steuerauskünfte, aber ich spare mir jetzt den ausführlichen Blick ins Steuerrecht) verrät mir, dass die lieben Nachbarn einen Freibetrag haben. 801€ für Einzelveranlagungen und 1.602€ für Zusammenveranlagte sind steuerfrei.

Lendico – doch teurer?

Eine kurze Suche mit Google fördert folgende Kritik an Lendico zu Tage:

Außerdem schildern einzelne Kreditsuchende im Internet gerne ihren Frust, dass ihr Gesuch bei Lendico lediglich zu Kreditzinsen finanziert werden sollte, die im Vergleich zur klassischen Bank höher ausfielen.

Außerdem soll es zu „Problemen bei Anträgen“ gekommen sein, und sich alles sehr verzögert haben.

Gut, ich kann zu der Kritik nicht wirklich viel schreiben, da ich noch nicht auf der anderen Seite des Geldtroges stand. Natürlich ist es ein bisschen komisch, wenn die Plattform für geringe(re?) Kreditzinsen wirbt und man schlussendlich doch mehr zahlt als bei einer herkömmlichen Bank.

Auf Youtube schrieb ich folgendes zur negativen Presse:

Wirklich? Wo genau [wird darüber Berichtet]? Ich hatte bisher keine Beanstandungen.

Bei der genaueren Betrachtung fallen mir aber schon welche ein.

Was mir aufgefallen ist: Viele der Investitionen platzten. Entweder aufgrund einer nicht bestandenen Bonitätsprüfung oder…naja wegen anderen Gründen…die ich aber nicht benennen kann. Denn wenn jemanden Geld für ein Projekt zugeschossen wird und er aus welchen Gründen auch immer von der Plattform verschwindet, dann verschwindet er auch einfach. Keine Rückmeldung oder ähnliches. Das könnte man sicher besser machen.

Ein weiterer Schwachpunkt war die geringe Anzahl an Suchenden. Es gab einfach zu wenig Angebot für Kreditgeber.

Fazit

Bei der Versteuerung der Erträge hilft ein Blick in die FAQs von Lendico. Dann ab zu Finanz Online und die Kapitaleinkünfte angeben. Die geäußerte Kritik kann ich teilweise nachvollziehen, aber auch meine Erfahrungen sind durchwachsen. Vielleicht hat sich auch schon einiges geändert, ich muss zugeben, dass ich jetzt schon längere Zeit nicht mehr auf der Plattform aktiv war. Ich hoffe das Beste für Lendico, die Idee dahinter ist immerhin toll. Jetzt kein Bock mehr auf P2P? Dann könntest du ja mit einem Onlinebusiness starten 😉

 

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