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Wir leben in einer Zeit, in der „Arbeit“ einen sehr hohen Stellenwert hat. Unsere Arbeit ist jederzeit mit uns verbunden. So, wie Batman auf Schritt und Tritt von seinem Kumpel Robin begleitet wird. Eine der ersten Fragen die uns auf einer Party erwartet ist: „Hey, und was machst du eigentlich beruflich?“ Auf Businessevents ist die Erwähnung des Jobs und der Firma nach dem Namen usus. „Johannes, Finanzblogger auf denkfabrik.rocks.“ Und was passiert dann? Man erntet ein respektvolles oder geheucheltes „freut mich“.

Was arbeitest du?

Was arbeitest du?

Was unsere Arbeit und damit unser Job, vielleicht sogar Beruf, noch darstellt, ist Status. Wo sind wir in der gesellschaftlichen Hierarchie einzuordnen? Das hat viel größere Auswirkungen als du dir denkst. In einer interessanten Unterhaltung letztens sagte meine Freundin zu mir, die sich gerade selbstständig gemacht hat: „Ich fühle mich als Mensch aufgestiegen. Man behandelt mich nicht nur privat, sondern auch behördlich ganz anders.“ In der Finanzcommunity genießt Arbeit auch ein sehr hohes Ansehen. Klar, ohne Geld keine Investitionsmöglichkeit.

Aber woher kommt dieser Hang zur Arbeit? Oder ist meine Beobachtung nur eine Illustion? Wir leben im Zeitalter der Maschinen…nein, Moment. Im Zeitalter der intelligenten Maschinen. Wenn ihr mir zustimmt, dann lautet die Frage doch auch: Warum reduzieren wir unsere Arbeitszeit nicht?

Was bedeutet Arbeit?

Was bedeutet Arbeit?

 

 

denkfabrik.rocks hinterfragt Fragen. Auf der Suche nach Antworten versuchen wir das Undenkbare: Über Finanzen und die Ökonomie innovativ nachzudenken, gedankliche Mauern einzureisen und neue Perspektiven zu schaffen.

 

Die Entdeckung der Arbeit

Heute sind wir Entdecker. Wie da Gama umkreisen wir einen riesigen Kontinent. Den Kontinent der Arbeit. Und ja, die Metapher ist nicht so verkehrt. Im Wort Arbeit stecken Geschichte, Bedürfnisse und Symbole. Wir stellen uns eine einfache Frage: Warum arbeiten wir?

Wie immer, wenn es um etwas sehr bedeutsames geht, blicken wir zurück in die Vergangenheit und zu den Griechen. Dort treffen wir Aristoteles, das intellektuelle Bollwerk der Antike.

Ich: „Hey altes Haus, was ist für dich Arbeit?

Aristoteles: „Johannes, lang nicht mehr gesehen. Arbeit? Uuuuh, das graust mir. Bei uns ist Arbeit eine Sache der Sklaven und Diener. Arbeit macht das Denken unruhig und niedrig. Es ist etwas, das zwingend notwendig ist, um unseren Körper zu erhalten. Und damit nicht meine Angelegenheit. Shiiiish

Aristoteles, der erste Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens – zumindest im weitesten Sinne. Ja gut, die Griechen. Interessant, aber was habe ich mit denen am Hut? Gehen wir einen Schritt weiter und analysieren die nähere Vergangenheit. Das Mittelalter sparen wir uns, weil unfreie Bauern arbeiteten, aber diese Arbeit im Grunde dem Gedanken von Aristoteles entsprach. Allerdings kam mit der Religion eine Reflexion über Arbeit. Ganz im Sinne von: „Der Bauer ist gleich dem König. Auch er macht nur seine Arbeit.

Springen wir nach vorne. 18. Jahrhundert. Noch immer gibt es keine gänzlich angenommene Definition für den Begriff der Arbeit. Oft wird auf die „körperliche Arbeit“ Bezug genommen. Aber: der Kern unserer Bedeutung von Arbeit heute kam hervor. Arbeit war eine Verpflichtung, notwendig, aber auch mühsam. Es galt nicht immer als angenehm, aber es musste halt getan werden. Wortgeschichtlich schwang immer eine negative Konnotation mit.

 

Aristoteles über Arbeit

Aristoteles über Arbeit

Das Zeitalter der Verehrung

Dann kam die Verehrung. Die Bürger und Handwerker der Städte werteten die Arbeit auf. Arbeit bedeutete Eigentum, Vermögen und soziale Möglichkeiten. Na, erinnert euch das an etwas? Klar, an die heutigen Gedanken, wenn wir an Arbeit denken. Adam Smith, der verplante Typ aus Schottland, glorifizierte die Arbeitsteilung und setzte sie mit dem Wohlstand der Nationen gleich. Die Arbeit hatte eine neue Konnotation: Von Mühe, Graus und Notwendigkeit hin zu einer bürgerlichen Identität. Diese neue Identifikation mit Arbeit ermöglichte es erst, Menschen die nicht arbeiteten als Gesindel abzutun. Gleichzeitig erschienen Utopien, die auf die Härte der Arbeit hinwiesen. Klar, die damaligen industriellen Arbeitszeiten und Unfälle waren extrem und zahlreich. Es kam zu Reformen, die unsere Arbeit bis heute formen.

 

Die Bedeutung der Arbeit im Zeitverlauf

Die Bedeutung der Arbeit im Zeitverlauf

 

#Ein ziemlich krasses Konstrukt, diese Arbeit. Und wir sind noch gar nicht auf die Institutionen, Schulen und Nationalstaaten an sich eingegangen. Das ist wichtig! Institutionen sind in einer Abhängigkeit von Arbeit – denke an die Sozialversicherung. Schulen waren damals die Brutstätte für gute Arbeiter – das war das eigentliche Ziel der österreichischen Schulreform. Und der Nationalstaat? Tja, ohne Arbeit kein Nationalstaat wie wir ihn heute kennen (Steuern).

Die Arbeit im Wandel

Zurück zur Frage. Warum arbeiten wir? Easy: Wir müssen Geld verdienen. Das war ja einfach.

Aber werfen wir noch einmal einen wertfreien Blick auf die Frage und gehen weg von der mittelmäßigen und hin zur innovativen Antwort. Historisch arbeiten wir wie die Wahnsinnigen, weil die Identifikation mit Arbeit und eine stetige Ökonomisierung uns dazu gebracht hat. Dieser Prozess wirkt seit der Frühen Neuzeit und wird jeder Generation weitergegeben. Daran ist objektiv nichts gut und nichts schlecht. Aber wie geht es weiter mit unserer geliebten Arbeit?

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These 1These 2These 3
Unsere Arbeitsgesellschaft wird mit intelligenten Maschinen konfrontiert, die uns die Arbeit wegnehmen. Jain. In den Zeitungsberichten scheint es so, als sei die Automatisierung von heute auf morgen auf uns hereingebrochen. Das ist nicht so. Dahinter steht eine langfristige Entwicklung und schon vor 50 Jahren gab es einen großen Aufschrei, dass uns bald die Arbeit ausgehen werde. Eingetroffen ist diese These nicht.
Unsere Arbeit wandelt sich, so wie sie sich immer gewandelt hat. Schöpferische Zerstörung und so. Wenn etwas Neues, innovatives in die Welt gesetzt wird, gibt es Verlierer und Gewinner. Es ändert sich demnach die Verteilung der Arbeit. Darüber könnte jetzt auch wieder laaaange geschrieben werden.
Arbeit bleibt immer ein zentrales Thema, weil die Arbeit ein extrem großer Bestandteil unseres Lebens ist. Das kann zu neuen Ideen führen, wie wir mit Arbeit umgehen.

 

Bleiben wir bei Punkt drei. Ansätze sehen wir dafür schon heute. Denn jetzt kommen tatsächlich Menschen, die dieses gesamte System der Arbeit in Frage stellen. Stichwort „Bedingungsloses Grundeinkommen“, oder „alternative Ökonomie“. Natürlich fühlen wir uns davon angegriffen. „Was, die wollen einfach so Geld? Wo kommen wir denn da hin?“ Ich will gar nicht über die Finanzierung diskutieren, sondern über die Überlegung an sich. Es ist ein Gedanke, der undenkbar ist.

Aber warum?

Weil wir uns gar nicht vorstellen können, plötzlich relativ unabhängig von unserer Arbeit sein zu können.

Weil wir uns gar nicht vorstellen können, wie unser institutionelles Gebilde funktionieren würde.

Weil wir uns mit Arbeit seit langer Zeit identifizieren.

Immer, wenn die Diskussion darüber aufkommt, beobachte ich die Diskutanten ganz genau. Wie wird argumentiert? Welche berufliche Position hat der- oder diejenige? Was sind die Ängste? Unabhängig davon, ob wir die Idee gut oder schlecht finden: sie ist spannend, und kann zu neuen Ideen führen. Und das spielt der Marktwirtschaft in die Hände, denn „neu“ = „innovativ“ und „Innovation“ = „Wachstum“. Der Prozess selbst kann in großen Tech-Unternehmen beobachtet werden. Da bekommen Mitarbeiter freie Zeit, um an „persönlichen“ Projekten zu arbeiten, die dann der Firma zugute kommen. Klar, ein anderes Modell, aber vom Prinzip…ähnlich.

Bedingungsloses Grundeinkommen? No way!

Bedingungsloses Grundeinkommen? No way!

Wir, die neue Kreativgesellschaft?

Grundeinkommen? Normale Arbeit? Welche Arbeit? Wir erinnern uns: Die Arbeit ist dauerhaft im Wandel. Ob „Arbeit“ im Sinne von Erwerbstätigkeit in Zukunft noch eine Rolle spielt, da sind sich sogar die Deutschen nicht so sicher.

Aus einer Studie der Zeit über Arbeit

Aus einer Studie der Zeit über Arbeit

Ich glaube, in der Zukunft entstehen immer mehr Kreativberufe…oder besser: Berufe mit kreativen Freiraum. Nicht nur, aber vermehrt. Denn Ideen braucht das Land, so auch der momentane Tenor im deutschsprachigen Raum. Und Ideen müssen generiert werden. Deshalb ist Kreativität momentan hoch im Kurs.

Wenn wir davon ausgehen, dass Maschinen in Zukunft immer mehr Tätigkeiten verrichten können, bleibt für uns die intellektuelle Auseinandersetzung mit Problemen. Wenn es nicht Kreativberufe sind, dann muss in Unternehmen wenigstens die kreative Auseinandersetzung mit Innovation stattfinden. Dabei müssen alle Mitarbeiter teilnehmen, auch, um der aufstrebenden, individuellen Selbstverwirklichung begegnen zu können. Du denkst, dass machen eh schon alle? Naja, wenn ich mir die Bankenlandschaft so ansehe kommt mir das nicht so vor. Moment, Selbstverwirklichung? Ja, dir kommt jetzt bestimmt das Wort „Millenials“ in den Sinn. Dabei geht es aber nicht nur um Millenials. Denn „Millenials“ ist nur ein Begriff, um eine ganze Generation schlecht zu machen, die mit unzählig vielen neuen Möglichkeiten konfrontiert ist. Aber bleiben wir beim Thema Im Grunde gilt ein simples Prinzip schon immer: schafft Ideen und entwickelt euch weiter. Heute haben dieses Prinzip schon viel mehr Unternehmen begriffen – Stichwort „Open Innovation“. Natürlich ist hier auch die Frage, wer in der „Liga der Kreativen“ mitspielen darf. Aber das werden wir noch sehen…oder auch nicht. Ach, was wäre das für eine schöne Romanvorlage für eine Utopie.

Wenn es nicht Kreativberufe sind, dann muss in Unternehmen wenigstens die kreative Auseinandersetzung mit Innovation stattfinden.

Keine Reduktion, sondern mehr Unabhängigkeit?

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um eine andere Frage zu bearbeiten: „Warum reduzieren wir unsere Arbeitszeit nicht?“ Naja, zum einen, weil Geld wichtig ist, und zum anderen…ja, warum eigentlich nicht? Die geleistete Arbeit ist fast auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der 1990er. Dafür steigt die Teilzeitarbeit, was viele Gründe haben kann. Einer davon ist aber tatsächlich, dass dadurch unser Wohlstand abgesichert wird. Schließlich brauchen mehr Menschen, mehr Arbeitsstellen als bisher. Und wenn ich mich recht entsinnen kann, muss das BIP-Wachstum regelmäßig mindesten 3% betragen, um überhaupt den gegenwärtigen Wohlstand erhalten zu können. Aber um eine Antwort auf die Frage zu geben: Jeder hat die Möglichkeit seine Arbeitszeit individuell zu verkürzen. Nur der Staat hat die Möglichkeit, die Arbeitszeit gesamt zu verkürzen. Und wann reagiert der Staat? Wenn es notwendig ist. Anscheinend ist es (noch?) nicht notwendig. Aber denken wir weiter.

Arbeitszeitverkürzung – ja, oder nein? Keine Ahnung. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich unsere Arbeitszeit verteilt. Schon heute sind wir auch in der Freizeit erreichbar. Manche checken ihr E-Mail Konto auch noch abends vorm Schlafen gehen. Andere sitzen zu Hause im Home Office. Flexibilisierung dient vielleicht als Überbegriff. Gearbeitet wird wann wir wollen. Sinnvoll? Für manche schon, für andere nicht. Und für dich?

Auch das „wie“ verändert sich. Mit Dienstleistungsplattformen und gleichzeitig unsicheren Verträgen arbeiten Menschen jederzeit und länderübergreifend. Es ergeben sich so viele Fragen gleichzeitig, die nur ganz schwer quantitativ in einem Modell abzubilden sind. Ja gut, dass ist die Zukunft immer…Fest steht, dass die Digitalisierung – in der Vergangenheit Automatisierung genannt – einen großen Einfluss auf unsere Arbeitswelt hat. Toll, das war schon der Grundtenor des Artikels. Was sind die ausführliche Thesen auf die Frage der Veränderung?

  • Eine höhere Produktivität und vielleicht weniger Arbeitvolumen
  • Neue Formen der Arbeit durch Dienstleistungsplattformen und Flexibilisierung von Arbeitseiten
  • Gesellschaftliche Fragen der Verteilung von Arbeit in Verbindung mit Bildung
Arbeit und Unabhängigkeit

Arbeit und Unabhängigkeit

Unsere Reise endet bei unserem König und unserer Königin der Arbeit

Wir haben uns auf eine abenteuerliche Reise gemacht und entdeckten verschiedene Länder. Das Land der Griechen, die Arbeit als Last sahen, das Land der Metamorphose, in dem eine Tendenz zur Notwendigkeit der Arbeit sichtbar war. Dann kamen wir ins Land der Verehrung, das ganz unserer Staatskultur entsprach. Auf der Rückfahrt haben wir uns mit der Veränderung von Arbeit auseinandergesetzt. Jetzt stehen wir bald vor unserem König und unserer Königin und müssen berichten. Und wehe, wir haben keine entzückenden Neuigkeiten mitgebracht!

Vor der Audienz können wir uns noch kurz beratschlagen. Was tragen wir vor? Was ist wichtig? Und was ziehen wir aus der „Arbeitswelt“ heraus? Wie steht es um die Verehrung? Wie denken wir über den „Wandel der Arbeit“? All diese Fragen und nur so wenig Zeit. Eine Frage beantworte ich noch zum Schluss: Wie steht es um die Glorifizierung der Arbeit heute? Es wurde schon erwähnt: Es hat sich zur Vergangenheit wenig geändert. Und speziell für Anleger ist Geld und damit Arbeit ein wichtiger Faktor im Leben. Aber bei aller Liebe, vergesst nicht, dass Geld nur das Mittel zum Zweck und nicht der Zweck zum Mittel ist.

Und jetzt schnell zur Diskussion.

king und queen

king und queen

 

 

 

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