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“Von den verdienten Millionen ist fast nichts mehr übrig”

Fußballer und ihre Pleiten

“Von den verdienten Millionen ist fast nichts mehr übrig” – das war die Kernaussage der Kurzdoku “Fußballspieler – Pleite am Karriereende”. Ehemalige Top-Fußballspieler sprechen über schlechte Entscheidungen, ihre Finanzen und Pleiten. Wie kann es sein, dass von den Monatsgehältern von denen normale Angestellte nur träumen können am Ende der Karriere nichts mehr übrig ist? Weginflationiert? Mitnichten.

Vom Millionär zum Tellerwäscher

Der amerikanische Traum, nur umgekehrt. Es sind Geschichten, die das Leben schreibt. Günter Breitzke, Ailton, Ansgar Brinkmann und Martin Schneider sehen aus wie ein häufchen Elend. Logisch, wenn man wie Breitzke beim BVB spielte, den DFB-Pokal gewann und jetzt vom Arbeitslosengeld lebt. Ailton geht es nicht besser. In der Doku spielte er noch bei viert- und fünftligisten, 2013 beendete er seine Karriere. Brinkmann – ehemaliger Spieler bei Mainz und Eintracht – lebt in dem Haus der Freundin, weil sein Geld weg ist. Martin Schneider (Mönchengladbach, Nürnberg) verlor auch seine Ersparnisse. Was haben die vier Personen gemeinsam?

Bis auf das verlorene Geld, gibt es einige Gemeinsamkeiten:

  • Geld verprassen
  • schwindlige Versicherungen abschließen
  • Immobiliengeschäfte eingehen, die sich nicht auszahlen

Die Spieler sind nicht immer direkt selber Schuld. Speziell bei den Versicherungen und Immobiliengeschäften verlassen sie sich auf Finanzberater und Experten, die das Geld für sie anlegten. Hier wurden beispielsweise Immobilien um das dreifache des Wertes an die Spieler verkauft. Bei Schneider ist es besonders bitter: Er versenkte damals 2 Mio. DM. Ein kleiner Erfolg: Sein Finanzberater wurde mittlerweile verurteilt.

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Was zeigen uns diese Beispiele?

  1. Ein hohes Einkommen ist nicht gleich zu setzen mit einem hohen Vermögen
  2. Ein hohes Einkommen schützt nicht vor schlechten Geschäften
  3. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

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Ein Mensch kann noch so viel Geld verdienen, aber am Ende zählt, wie er damit umgeht: Stichwort Lifestyleinflation. Es ist sinnlos, 4.000€ im Monat zu verdienen, aber gleichzeitig genau diesen Betrag auszugeben. Ein Nullsummenspiel.

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Oft denke wir, dass ein hohes Einkommen immer mit guten Geschäften einhergeht. Wahrscheinlich ist es umgekehrt: Viele schlechte Geschäfte und wenige Gute. Warum? Weil plötzlich viele “Berater” angekrochen kommen und dir verschiedene Deals vorschlagen. Welche Investition gehst du tatsächlich ein? Naja, als Unwissender meistens die, welche zu ad 3. führen.

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Vertrauen war bei den Fußballspielern ein extrem wichtiger Faktor. Das ist nachvollziehbar. Ein Finanzberater, der dir sogar vom Verein vorgeschlagen wird will dir doch nichts Böses, oder? Vielleicht nichts krass Böses, aber zumindest gibt es für ihn Geld zu verdienen. Deshalb ist es wichtig, einen zweiten Rat einzuholen sowie selbst die Verträge durchzugehen.

Außerdem sollte uns bewusst sein, dass eine Karriere auch ein abruptes Ende nehmen kann. Es ist nicht in Stein gemeißelt, eine gute berufliche Position für alle Ewigkeit zu haben. Der Fall kommt schneller als man glaubt. Da hilft es auch nichts, 25 Jahre im Unternehmen gedient zu haben. Am Ende zählen immer noch betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Blöd, aber das ist die Realität. Ohne Wertung: Eine Bedingung des Wachstumsparadigmas, das wir uns auferlegt haben.

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