ETFs sind eine bekannte und besonders für Investment-Neulinge, aber auch erfahrene Anleger interessante Anlagemöglichkeit. Leider kann die Erklärung zu ETFs unnötig kompliziert erscheinen und damit viele Leute abschrecken.
Ich möchte dir alles Wichtige zu ETFs leicht verständlich erklären, damit du weißt, was ein ETF eigentlich ist, wie er funktioniert und was du davon hast.
Definition ETF
ETFs sind sogenannte “Exchange Traded Funds”, also Börsen-gehandelte Investmentfonds. Jetzt fragst du dich was ein Fond ist? Ein Fond ist eine Sammlung von Kapitalanlagen für eine ganze Liste an Investitionen. Was heißt das genau?
Hier die Erklärung:
ETFs sind Indexfonds – das heißt, sie bilden einen bestimmten Index nach, so zum Beispiel den DAX, den S&P 500 oder den MSCI.
Hier noch einmal gut und visuell von Stiftung Warentest erklärt + wie das Sparen funktioniert:
Die Vorteile von ETFs gegenüber Einzelaktien
Mit der Erklärung erkennst du vielleicht schon einen ersten Vorteil selbst.
Vorteil 1: Diversifikation
Um das Risiko zu minimieren, setzen viele Kapitalanleger auf Diversifikation – das heißt, anstatt alles Kapital in eine Anlage zu stecken, splitten sie ihr Geld auf mehrere Investitionen. Sollte eine Investition in die Hose gehen, so ist nicht ihr gesamtes Kapital davon betroffen, sondern nur ein Teil.
Extrembeispiel:
- Wenn du eine Aktie von einem Unternehmen kaufst und dieses dann in Insolvenz geht, verlierst du dein investiertes Geld.
- Wenn du aber 2 Aktien von zwei verschiedenen Unternehmen besitzt, eines insolvent geht und das andere dicke Jahresgewinne einfährt, dann verlierst du auf der einen Seite zwar den Wert deiner Anteile, gewinnst aber gleichzeitig auf der anderen Seite.
Du minimierst also das Risiko von Verlusten.
Vorteil 2: ETFs sind günstiger als vergleichbar viele Einzelaktien
Jetzt fragst du dich sicher, warum du nicht einfach Einzelaktien von verschiedenen Unternehmen kaufen solltest, da du ja auch so diversifizieren würdest.
ETFs haben hier einen weiteren Vorteil: Sie sind deutlich günstiger. Denn bei jeder Transaktion einer Aktie bezahlst du vorab Gebühren und Provisionen für die Verwaltung dieser Aktien. So kostet ein einzelner Aktienkauf je nach Anbieter beispielsweise 10 Euro in Gebühren.
Bei 100 einzelnen Aktien bezahlst du hier schon 1000 Euro, bevor du überhaupt irgendwelche Gewinne einfahren kannst. Wenn du die Aktien dann verkaufen willst, fallen wieder Gebühren an. Bei einem ETF kaufst du diese Aktien quasi auf einmal und bezahlst weniger an Gebühren.
Oft werden die Gebühren vergessen. Achte auch darauf!
Vorteil 3: ETFs bieten dir eine vielfältige Auswahl an Investitionsmöglichkeiten im Gesamtpaket
ETFs bieten dir hier eine einfache Möglichkeit, dein Geld schnell und sicher in eine breite Auswahl an Aktien, Rohstoffen oder andere Anlageprodukte zu investieren.
Anders als einen klassische Fonds (zum Beispiel von Banken oder Immobilienfonds) kannst du ETFs zusätzlich jederzeit handeln, da diese wie auch Aktien an der Börse handelbar sind. Erstere sind nämlich in der Regel mit Sperrfristen versehen, während derer du dein Investment nicht vorzeitig wieder herausziehen kannst.
Das habe ich kürzlich im engeren Kreis miterlebt. Ein Fond wurde über eine Bank bezogen. Nach Kündigung dauerte es ein Jahr, bis das Geld am Konto war.
Auch unter den ETFs selbst gibt es eine große Auswahl. So gibt es mehrere ETFs auf den gleichen Index – das bedeutet, sie stehen in Konkurrenz. Für dich als “Kunde” bedeutet Konkurrenz am Markt bessere und vielfältigere Angebote.
Der Vorteil gegenüber Einzelaktien ist wieder, dass du ein „Paket“ kaufst, und du dein Depot nicht mit einzelnen Aktien vollpflastern musst.
Andererseits lege ich dir folgendes ans Herz: Gerade bei ETFs ist die simple Vorgehensweise lohnenswert. Dafür sind diese Investmentvehikel gedacht. Wenn du sehr einfach, günstig und effektiv in ETFs anlegen willst brauchst du eigentlich nicht mehr als 1-3 ETFs.
Vorteil 4: ETFs sind „sicherer“
ETFs bilden einen Index ab. Da dieser bekannt ist, ist auch die Anlagestrategie nachvollziehbar. Die Zusammenstellung eines ETFs ist auch einsehbar – anders bei klassischen Fonds, wo diese Daten häufig nur verzögert veröffentlicht werden.
Und weil ETFs passive Investments sind, also ohne einen Fondsmanager auskommen, gibt es hier auch keine bösen Überraschungen. Zum Beispiel, wenn der Fondsmanager mit deinem Geld eine riskante Strategie fährt und dabei alles verliert.
Vorteil 5: ETFs gelten als Sondervermögen
ETFs werden rechtlich als Sondervermögen eingestuft. Das bedeutet für dich, wenn ein ETF-Anbieter aus irgendwelchen Gründen insolvent wird, bleiben deine Anlagen davon unberührt, der ETF selbst behält seinen Wert.
Das heißt, geht der Anbieter eines ETFs, zum Beispiel die Monopoly-Bank, pleite, dann verliert dein ETF nicht an Wert und wird auch nicht Teil der Konkursmasse. Du bleibst vom Verlust der Monopoly-Bank unberührt. Wenn jedoch zum Beispiel ein Hedgefondsmanager gegen die Börse verliert, verlieren alle seine Investoren mit ihm.
Bei einem ETF verlierst du sozusagen nur dann Geld, wenn der Kurs fällt. Nicht aber, wenn dein ETF-Anbieter in Insolvenz geht.
Mein Fazit zu ETFs
ETFs bieten eine sehr schöne Möglichkeit, an der Börse sinnvoll, vermögensaufbauend und vorsorgend zu investieren.
Sie bieten eine natürliche Diversifikation, sind unabhängig von der Solvenz der Anbieter und bieten ein sehr breites Spektrum an möglichen Investments.
Außerdem sind sie leichter verständlich als andere Anlageformen und benötigen kein hohes Kapital um effektiv arbeiten zu können.
Hast du schon ein Depot für deine zukünftigen ETFs? Hier kannst du vergleichen und den besten Anbieter finden.