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2008 war Krisenjahr. Dabei war im Juni noch alles gut.

Damals meinte Richard Fuld, ehemaliger CEO von Lehman Brothers noch selbstsicher:

Das Schlimmste ist überstanden.

Drei Monate später brach die Bank zusammen. Berichte über Kursrückgänge, Bankenkrisen und wirtschaftliche Totalschäden waren an der Tagesordnung.

Nach dieser Zeit brannten sich drei Namen in unseren Kopf: Dirk Müller, Max Otte sowie Marc Friedrich und Matthias Weik.

Ersterer ist besser bekannt als „Mr. DAX“. Der charismatische Börsenmakler spiegelte die fallenden Kurse mit seiner Mimik perfekt wider und verwandelte sich ungewollt zum Shooting-Star aller Zeitungen.

Max Otte, ein ehemaliger Professor für Betriebswirtschaftslehre erlangte durch das Buch „Der Crash kommt“ an Bekanntheit. Es erschien zum besten Zeitpunkt der Welt: Vor der Finanzkrise.

Die zwei Vermögensberater Marc Friedrich und Matthias Weik veröffentlichten ebenfalls erfolgreich ein Buch.

Was verbindet diese Persönlichkeiten? Buchveröffentlichungen, der Hang zu ökonomischen Weltuntergangsszenarien und alle drei betreiben einen Fonds.

Sollen wir diesen Personen unser Geld anvertrauen?

Dirk Müller meint, sein Fonds sei altersabsichernd und vermögensaufbauend.

Ist er es tatsächlich?

Nein.

Für den Beweis muss ein potenzieller Investor nur kurz suchen. Im Informationsblatt sind der Fonds und die Wertentwicklung transparent dargestellt. Seit der Auflage im Jahr 2015 erreichte der Fonds eine Wertsteigerung von 1,53 %. Vermögensaufbauend und altersabsichernd sieht anders aus.

Bei der 3-Jahres-Entwicklung ist es besser: Der Fonds legt ein Wachstum von 13,32 % hin. Zum Vergleich: Der Vanguard All-World ETF, ein Fonds ohne aktives Management, stieg um 37,75 %. Vielleicht sollte sich Mr. DAX mehr auf die Vermögensverwaltung, als um Bücher und Talkshowauftritte kümmern.

Max Otte lockt Anleger mit der „Königsanalyse“, einer eigens vom ehemaligen Professor entwickelten Analysemethode.

Na, das ist doch was. Das muss gut sein.

Die Kosten für den Fonds sind ähnlich hoch wie bei Dirk Müller. Die 3-Jahres-Entwicklung ist mit 25,28 % besser. Dem zuvor genannten ETF reicht der Fonds aber auch nicht das Wasser. Der König Max Otte scheint einen Kaiser gefunden zu haben.

Jetzt bleibt noch der „Friedrich & Weik Wertefonds“. Die Performance im Zeitraum von drei Jahren: 3,81 %.

Über diese katastrophale Entwicklung täuscht auch die wunderschön gestaltete Website der Krisengurus nicht hinweg. Aber was will man von Fondsbetreibern auch halten, die ein Zeitalter ohne Chance auf hohe Renditen heraufbeschwören?

Was zeigt die Performance der Fonds?

Gurus können vieles, sogar das Geld von Anlegern ineffektiv verwalten.

Die Crashpropheten locken mit Angstmacherei und Wissensvorsprung. Das sind zwei öffentlichkeitswirksame Elemente, die durch die perfekt geölte Marketingmaschinerie in die Zahnräder der Welt geschmiert werden.

Das Schlimme daran ist: Irgendwann kommt die nächste Krise. Und dann stehen diese Herren wieder im Rampenlicht.

 

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