Todesstimmung an der Börse! Die Medien verbreiten Weltuntergangsstimmung und in einschlägigen Facebook-Gruppen setzen nervöse User zahlreiche Nachrichten über „Verkaufen oder Halten?“ ab. Vieles ist meiner Meinung nach sehr übertrieben. Komplett außer Acht lasse ich die wirtschaftliche Lage – wie wir wahrscheinlich alle – aber nicht. Nur diese Schockszenarien sind mir ein graus. Prinzipiell halte ich mich an meine langfristige Strategie. In dem Beitrag gehe ich auf die zwei Hauptfaktoren ein, die momentan Investoren belasten und zeige euch meine Depotentwicklung der letzten Monate. Einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ich die aktuelle Situation, bezogen auf mein Vermögen, bewerte. (Heute bin ich mit dem Beitrag ja schon fast ein bisschen spät dran – fast alles Grün im Depot^^)
Warum ist es in den letzten Tagen an den Börsen bergab gegangen? Zwei Faktoren spielen momentan eine große Rolle:
- Die Prognose des IWF
- Die Zinserhöhungen der FED
Der IWF hat in einem neuen Report auf eine schwierigere Welthandelssituation hingewiesen, falls der Handelsstreit zwischen den USA und China weitergeht. Beim schnellen Überfliegen des Reports wird noch auf andere Risiken hingewiesen, wie beispielsweise die allgemein sehr hohe Verschuldung, Protektionismus und steigende Ungleichheit. Der Bericht zeigt aber auch, dass die Wachstumsprognosen auf keinen Weltuntergang hinweisen, sondern das Wachstum wahrscheinlich für „advanced economies“ von 2,4% 2018 auf 2,1% 2019 sinkt. Den Welthandel 2019 prognostiziert man auf gleichem Niveau.
Das so eine Prognose nach 2007/2008 Investoren in Aufruhr versetzt ist aber nachvollziehbar. 2007 sagte der IWF, die Prognose für 2008 sei 4,8%. Das Resultat war lt. dem Bericht von 2009 3,0%. Interessant dabei ist, dass im Bericht von 2007 schon auf das Subprime-Problem hingewiesen wurde. Warum? Weil meines Wissens 2007 die ersten Banken Verluste meldeten. Auch ein Risiko für eine Rezession wurde erwähnt, allerdings erwartete man dann ein schnelles Einschreiten der FED. Ein Wachstum sei wahrscheinlicher. 2008 und 2009 sahen die Berichte schon anders aus. Klar, die Krise stand ja schon mit einem Fuß in der Tür. Was können wir daraus schließen? Krisen langfristig direkt vorherzusagen und wann sie eintreten ist nahezu unmöglich. Because it’s the future, stupid. 😉
Die Zinserhöhungen dagegen haben Auswirkungen auf den Aktienmarkt, Kredite verteuern sich und Investitionen werden gedämpft. Deshalb schimpft Trump auch auf die aktuelle agitation der FED. Protektionisten wollen schließlich günstiges Geld für ihre Wirtschaft. Allerdings soll eine Leitzinsanhebung u.a. die Inflation im Zaum halten.
Ich hatte auch Verluste, bin aber Gesamt nicht im Minus. Wenn ich mir die Postings mancher Kollegen ansehe, die wirklich derbe Verluste einsteckten, verstehe ich auch, warum man skeptisch wird. Wie oben erwähnt lasse ich zwar die wirtschaftliche Lage nicht ganz außen vor, aber halte mich an meine langfristige Anlagestrategie. Gestern habe ich mir noch schnell Geld überwiesen, um von dem Kursrücksetzer zu profitieren. So viel dazu.
Wie sich mein Portfolio in letzter Zeit entwickelt hat, könnt ihr den Diagrammen entnehmen. (PP ist seit April 18′ eingerichtet; Monatsrenditen 1: Portfolio; 2: Benchmark)
Schwarze Linie: Portfolio