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Initiative Q zu übersehen, ist fast unmöglich. Warum? Weil tausende Menschen einen Referral-Link über die Sozialen-Netzwerke spammen. Da frage ich mich natürlich, was dahinter steckt.

In dem Beitrag findet ihr folgendes:

  • Was ist Initiative Q
  • Was ist die Q-Währung
  • Wer ist der Gründer
  • Wie sieht die Anmeldung praktisch aus
    • +Screenshots nach der Anmeldung
  • Mögliche Vorbehalte gegen die Plattform
  • Videos von der Initiative und einem Kritiker, der die Plattform einschätzt.

 

Update 1: Es gibt eine Antwort von dem Gründer, ich habe sie am Ende des Beitrages hinzugefügt.

Inhalt

Was ist „Initiative Q“?

Kurz und knapp: Initiative Q ist erstmal eine Idee für ein Zahlungsnetzwerk mit einer privaten Währung. Dort können User andere User einladen und gleichzeitig „Q-Tokens“ verdienen, die hoffentlich irgendwann etwas Wert sind.

Da fragte ich mich, warum es denn noch ein Zahlungssystem benötigt. Stichwort „Paypal“.

Die Antwort liefert Q:

Viele der Ideen, die die Initiative Q beinhalten wird, existieren bereits in irgendeiner Form, aber bisher haben sie nur begrenzte Akzeptanz gefunden, und es gibt kein universelles System, das sie alle integriert. Dies ist auf eine klassische Hühner- und Eierbarriere zurückzuführen: Kein Käufer möchte einem neuen Netzwerk ohne Verkäufer beitreten, und kein Verkäufer wird eine Zahlungsoption anbieten, die kein Käufer nutzt. Die Initiative Q wird diese Barriere überwinden, indem sie ihre Währung-Q kostenlos an Frühanwender verteilt und damit einen Anreiz für ihre Einführung und Verwendung schafft.

Hmm. Bevor wir zu der „kostenlosen Verteilung“ kommen, sehen wir uns weiter an, was die Idee ist (Übersetzung aus dem Englischen):

„Die Karten und das Bargeld in unseren Geldbörsen sind veraltet, um uns zu identifizieren und unsere Gelder im Auge zu behalten. Diese Funktionen lassen sich problemlos in ein Smartphone integrieren. Sie können einfach ohne Ihre Brieftasche in ein Geschäft gehen, und Ihr Zahlungskonto wird mit digitalen Methoden wie einem QR-Code oder einem akustischen Code schnell identifiziert. Ein RFID-Aufkleber am Telefon kann als Backup verwendet werden, wenn der Akku leer ist.
Das Auschecken kann noch weiter vereinfacht werden. Mit der Q-App können Sie ein Geschäft betreten, den Barcode der gewünschten Artikel mit der Handykamera scannen und einfach rausgehen. In Restaurants können Sie einfach gehen, wenn Sie fertig sind, da Ihr Telefon die Rechnung direkt mit dem Server des Restaurants begleicht. Kein Markieren des Kellners, keine Verzögerungen.

Es ist auch nicht notwendig, bei jedem Besuch eines neuen Online-Shops Formulare auszufüllen. Sobald Sie Ihr Gerät autorisiert haben, werden Sie automatisch identifiziert und können die Zahlung mit einem Klick bestätigen.

Unternehmen wie Apple, Google und Amazon haben solche Funktionen entwickelt, aber sie werden immer noch in einem kleinen Teil der Transaktionen verwendet. Die Initiative Q wird sie zum Standard machen.“

Bereits beim Lesen habe ich mir gedacht, dass einiges davon doch schon möglich ist. Die Standardisierung schreitet meiner Meinung nach sowieso schon fort. Außerdem gibt es bereits ähnliche Bezahlsysteme – Google Pay beispielsweise. Einen Punkt gebe ich der Initiative Q: Mit ihrem Erfolg würde es vllt. schneller gehen. Und hier kommen wir auf die „kostenlose Währungs-Verteilung für Frühanwender“ zurück. Die Idee ist, möglichst viele Menschen zu versammeln, um dem Zahlungssystem einen Vertrauensvorschuss zu geben. Denn warum nutzen wir u.a. Währungen? Weil wir darauf vertrauen, dass wir mit unserem Geldschein zahlen können.

Genau das ist aber auch ein Kritikpunkt…dazu kommen wir noch.

Wer steckt hinter Initiative Q?

Saar Wilf gründete das potentielle Zahlungssystem. Er selbst hat im Zahlungswesen Erfahrungen gesammelt. Sein Unternehmen „Fraud Sciences“ verkaufte er an Paypal. Auf der Website stand meines Wissens am Anfang, er sei „Co-Founder“ von Paypal gewesen. Mittlerweile taucht das nicht mehr auf. Seriös wirkt das allerdings nicht. Ich denke, hier wollte man zusätzliches Vertrauen schaffen.

Ein anderer Player ist der Lawrence H. White. Er ist Ökonom an der George Mason Universität und arbeitet das Konzept für die Währung aus. Außerdem interessiert er sich stark für die österreichische Schule der Nationalökonomie.

Was ist die „Q-Währung/Q-Token“?

Der Q ist die Währung des Zahlungssystems. Momentan kann damit noch nichts gemacht werden. Die Idee ist aber, dass ein „Q“ gleich einem US-Dollar ist und zur Bezahlung verwendet werden kann.

Wie wird das Produkt vermarktet?

Das Projekt setzt auf zwei Pferde: Schaffung eines Zahlungsnetzwerks und einer Währung. Jetzt fehlen nur mehr die User. Dafür hat man sich für ein System entschieden, dass nicht bei allen gut ankommt und für schlechte Presse und skeptische Meinungen sorgt:

Du musst von einem anderen Nutzer eingeladen werden und erhältst dann einen bestimmten „Q-Betrag“ gutgeschrieben. Anschließend hast du die Möglichkeit weitere Menschen einzuladen und damit „Q’s“ zu verdienen. Mit anderen Worten: Lade Menschen ein und verdiene Geld.

Einerseits ist das ein Vorteil, weil viele Nutzer auf die Plattformen gelockt werden können. Andererseits wirft das die Frage auf, ob es sich bei der seriös wirkenden Plattform um Spam/Scam handelt.

Warum? Weil es sehr nach einem Pyramidensystem aussieht. Dazu nimmt die Initiative Q auch im FAQ-Stellung:

Pyramid schemes collect money from new members and distribute it to earlier members. In contrast, joining initiative Q is completely free. So, clearly, there is no money to hand up the ‘pyramid’ to earlier members.

Wie sieht das praktisch aus?

  1. Du klickst auf einen Einladungslink
  2. Du musst dich mit Name, Mail und Passwort anmelden
  3. Du musst von deinem Einladenden bestätigt werden
  4. Du erhältst komplett deine erste Tokens
  5. Jetzt sollst du weitere Menschen einladen, um noch mehr Q-Tokens zu verdienen.

Das hört sich so an: „For the next 14 days you can invite and verify up to 5 friends and secure 4,351 for each. Your invite will allow them to also reserve Qs early, and help expand the Q network.“

Deshalb also der Spam in verschiedenen Facebook-Gruppen und allgemein auf Social Media.

initiative Q uebersicht

initiative Q uebersicht

Was mich auch ein bisschen stört ist, dass so ein extremer psychischer Druck aufgebaut wird, alles sehr schnell zu erledigen oder durch zu langes Warten etwas zu verpassen. Wie beispielsweise auf der Startseite. Dort wird angezeigt, welchen Betrag du möglicherweise gutgeschrieben bekommst – der aber beständig heruntertickt.

Wo ist der Haken?

Ich bin vor kurzem auf einen Artikel gestoßen, der Q in den Himmel lobt. Natürlich klingt das alles fantastisch, aber ich glaube, man sollte speziell auf einen potenziellen Nachteil hinweisen.

Personenbezogene Daten

Ein Sprecher der Plattform meinte zwar, dass Daten nicht an Dritte oder Marketingfirmen weitergegeben werden, aber wie sieht es aus, wenn das Geschäftsmodell nicht aufgeht?

Dann sitzen die Gründer auf einer E-Mail-Liste, die es in sich hat. Oder wie es ein anderer Autor schön formulierte, welche Informationen in so einer Mail-Liste stecken:

  1. Infos über Menschen, die glauben, dass schnell reich werden sehr einfach funktioniert
  2. Infos über Menschen, die Freunde dazu bringen, sich irgendwo anzumelden

Ein heiliger Gral…u.a. für MLMs 😀

Habe ich mich angemeldet?

Ich bin skeptisch, habe mich aber dazu entschlossen, mich anzumelden. Warum? Im Grunde wollte ich wissen, wie das System nach der Anmeldung aussieht. Am Ende hielt ich mich nach David Gerard, der meinte, dass „es keine Gauner [sind], obwohl es ein bisschen daneben ist, Ihre Mailingliste basierend auf einem Pyramiden-System zu erstellen.“ Vorsichtig war ich dennoch: Angemeldet habe ich mich mit einem kleinen Namensänderung und einer ganz neuen Mail-Adresse. Passend dazu kannst du dir einen kleinen Radiobeitrag von Gerard anhören, indem vieles noch einmal klar aufgeschlüsselt wird.

Wenn du willst, kannst du dich über meinen Einladungslink auch anmelden und dir deine „Q-Währung“ sichern. Diesen Link poste ich allerdings nicht öffentlich, weil ich mich selbst mit Vorsicht angemeldet habe. Wenn du dir das mit der Anmeldung überlegt hast, dann kontaktiere mich auf Social Media wie FB oder Insta, und ich schicke dir dann den Link.

Was andere schreiben

Die Financial Times hat einen Bericht namens „Initiative Q: an elementary pyramid scheme with grandiose ideas“ geschrieben, indem Sie Initiative Q beschreiben.

Und auch Forbes hat sich dem Thema gewidmet: „Is Initiative Q the new Bitcoin?

Update 1: Antwort von dem Gründer auf einige brennende Fragen

Im englischen Original hat David Gerard die Antwort gepostet. Ich erlaube mir, die deutsche Übersetzung zu posten:

Saar Wilf, Gründer der Initiative Q, hat gerade eine Antwort auf meinen Juni-Post und Oktober-Follow-up geschickt. Mit seiner Erlaubnis drucke ich es hier nach.

Sehr geehrter Herr Gerard,

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, die Initiative Q zu überprüfen. Dieses „Wirtschaftsexperiment“ hebt in der Tat ab und wird von der Öffentlichkeit weltweit verstärkt unterstützt. Insgesamt waren Ihre Bewertungen fair, wenn auch weniger optimistisch, als wir erwartet hätten. Hauptsächlich möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie deutlich gesagt haben, dass unsere Absichten aufrichtig waren und dass wir keine Gauner sind.

Wir möchten Sie auf einige Ungenauigkeiten hinweisen, die Sie vielleicht noch einmal überdenken sollten:

– Du hast angedeutet, dass wir den Q als „schnell reich werden“-Schema vermarktet haben. Unser öffentlich zugänglicher Zeitplan besagt eindeutig, dass es selbst wenn alles nach Plan läuft (und auch klar gesagt wird, dass dies an sich noch lange nicht garantiert ist), noch Jahre dauern wird, bis Qs wertvoll wird.

– Sie behaupten, dass die Initiative Q ein „geradliniges Pyramidensystem“ ist. Wikipedias Erklärung des Pyramidenschemas beginnt mit: „In einem Pyramidenschema zwingt eine Organisation Personen, die sich anschließen wollen, zu einer Zahlung“. Diese Aussage gilt eindeutig nicht für die Initiative Q. Was wir tun, ist nicht anders als Empfehlungsprogramme von Unternehmen wie DropBox, AirBNB, Uber und vielen anderen.

– Am wichtigsten ist, dass Sie haben erklärt, dass unsere Datenschutzerklärung gut und respektvoll ist. Danke, dass du das erkannt hast. Darüber hinaus haben wir klargestellt, dass wir auch dann, wenn wir die kritische Masse der Nutzer nicht erreichen, nachdem wir die wenigen persönlichen Daten, die wir haben, immer noch nicht verkaufen werden. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas Ähnliches getan und habe weder die Absicht noch den Grund, jetzt damit zu beginnen.

Selbst aus einer kalten Geschäftsperspektive kann eine Datenbank mit nur Namen und E-Mails höchstens ein paar Zehntausende von Dollar wert sein. Auf der anderen Seite werden die Geldbußen und Klagen, die wir erleiden würden, zu hundertmal höheren Strafen und dauerhaften Reputationsschäden führen. Es macht keinen geschäftlichen Sinn, dies zu tun, und ich würde mich freuen, wenn Sie diese Botschaft in Ihrem Blog deutlich vermitteln und um Kommentare bitten.

Um es ganz klar zu sagen: Wenn Q nicht erfolgreich ist, werden wir diese Datenbank zerstören.

BTW – Ich habe gesehen, dass du auch mit RationalWiki zu tun hast. Sie können ein separates Projekt namens Rootclaim prüfen, das bewährte probabilistische Modelle verwendet, um die beste rationale Analyse für sehr komplexe Probleme zu generieren.

Mit freundlichen Grüßen

Saar Wilf

Update 02.09.2019

Am 30. Oktober 2018 habe ich den Artikel veröffentlicht. Wie sieht es momentan mit Initiative Q aus?

Auf der Website ist noch nicht viel zu sehen. Forbes und ein Crypto-Magazin stellen sich aber die gleiche Frage. Forbes zitiert den Gründer Wilf, der zusammengefasst noch nicht weiter als über den weiteren Aufbau der Anmeldungen nachdenkt. Schließlich, so meint er, brauche man viele Nutzer für eine neue Währung. Er will damit eine größtmögliche Vertrauensbasis zu schaffen. In der auf der Website von Initiative Q öffentlichen Roadmap sollte damit aber schon begonnen worden sein. Schafft die Plattform noch eine funktionierende Währung auf die Beines zu stellen, oder ist alles fake? Eine andere große Frage ist: Was passiert mit den Daten? Wilf sagt, er werde die Daten bei einem Misserfolg löschen. Na, wenigstens ein Lichtblick hinsichtlich Datenschutz.

Das Magazin „Bit News“ ist da kritischer. Denn einen nächsten Schritt hat Initiative Q dennoch gemacht: Und zwar eine App veröffentlicht. Die kann aber leider nichts, außer die versandten Einladungen zu managen. Bit News merkt an, dass Apps allerdings auch als kleine Spione dienen, wenn sie Zugriff auf dein System anfordern.

Der Autor kommt zu folgendem Schluss:

For now, it looks as if Initiative Q is still a big mystery – exactly the same as it was back in November 2018. Unless we start to see more information coming out from the project – or at least a beta platform to test on – then we will probably see Initiative Q slink away into the shadows with an absolute ton of personal email addresses. Could this be the exit scam of the century?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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