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In vielen Finanzblogs sind gute Tipps zum Sparen zu lesen. Dabei stellt sich mir die Frage, wie es denn früher war. Welchen Bezug hatte man im 19 Jh. zum sparen? Haben sich die Tipps verändert?

Diese Fragen sollen mit den hippen Blogs der Vergangenheit beantwortet werden – mit Büchern. Den historischen Kontext lassen wir außen vor.

Für dieses Beispiel nehmen wir folgende Literatur, erschienen 1858, zur Hand:

Der Geschäftsmann in Amerika, wie er sehn und was er wissen muß, um in allen Geschäftszweigen mit Vortheil zu arbeiten, Verluste zu vermeiden und Wohlstand zu erwerben. Ein Handbuch für Alle, die vorwärts wollen. Mit Benutzung der 35sten Auflage von Freedley’s Treatise On Business.

 

 

Inhalt

Gedanken und Tipps über Sparen im 19. Jhdt.

Im fünfzehnten Kapitel des Büchleins werden konkrete Aussagen zum Sparen getätigt. Sehen wir uns einige davon an. Dabei gilt es eine erste, sprachliche Hürde zu überwinden, denn der Stil und die Rechtschreibung waren früher natürlich anders.

Unabhängigkeit durch Sparen und Einnahmen

Wir glauben, es wird keines Beweises bedürfen, daß zur Erreichung einer dauernden Unabhängigkeit das Sparen, d.h. das Unterlassen unnöthiger Ausgaben ebenso wichtig ist, als der Geld-Erwerb. (186)

Ein praktischer Tipp, der auch heute noch in zahlreichen Blogs zu lesen ist. Wenn eine gewisse Unabhängigkeit erreicht werden will, muss gespart und natürlich etwas eingenommen werden. „Sparen“ wird hierbei mit Konsumausgaben gleichgesetzt, was auch stimmt, denn sparen ist nichts anderes als ein Verzicht.

Sparen ist immer möglich

Es ist eine allgemeine Erfahrung im Leben, daß diejenigen, welche durch ihre eigenen persönlichen Anstrengungen zu etwas kommen, gewöhnlich den meisten Erfolg haben und es ist erstaunenswerth zu sehen, mit wie wenigem jemand, der entschlossen ist zu sparen, anständig leben kann. (186)

Vor dem Zitat zeigt der Autor auf, dass es grundsätzlich immer möglich ist etwas anzusparen, egal wie viel verdient wird. Im Prinzip wird hier erwähnt, wie sinnlos die ganzen Lifestyleprodukte sind und, trotz eisernen Sparens, die Lebensqualität nicht nachlassen muss.

Lerne in deiner Jugend den richtigen Geldumgang

Alles hängt von den Gewohnheiten und Verbindungen ab, die man in der Jugend gewinnt. Ein junger Elegant von feinem Geschmack (?) und kostspieligen Gewohnheiten, besonders wenn er bei den Damen beliebt ist, kann eher einem Elephanten den Seiltanz lehren, als daß er hoffen darf, Vermögen zu erwerben, oder es zu behalten, wenn er es ererbt hätte. […] Mit einem Wort, Wohlstand ohne Sparsamkeit ist eine Unmöglichkeit. (186)

Die Jugend prägt. Es ist natürlich Fakt, dass man als Jugendlicher einige Gewohnheiten aufbaut, die jedoch auch wieder abgebaut werden können. Interessant ist das Wort „Verbindungen“. Spricht der Autor etwa vom Umfeld? Ich denke ja, denn im nächsten Satz wird das weibliche Geschlecht erwähnt. Erhöhen Frauen die Ausgaben des Mannes? Nicht zwingenderweise. Vielleicht ist gemeint, dass ein sowieso schon auf hohem Niveau lebender Mann durch die Gesellschaft mit vielen Frauen auf noch höhere Ausgaben kommt. Das ist eher einleuchtend. Mit Verbindungen ist aber in weiterer Folge nicht nur die holde Weiblichkeit gemeint.

Habe ein Ziel und vermeide Geiz

Das Sparen sowohl, wie das Erwerben von Geld sollte einen höheren Zweck haben, und man sollte also nicht sparen blos um zu sparen, sondern man sollte sparen, um dadurch irgend etwas nützliches leisten oder bewirken zu können, und man muss sich also besonders vor jenem Instinkt oder jener Leidenschaft hüten, die sich nur gar zu leicht bei all jenen einschleicht, welche Vermögen anhäufen. (191)

Sparen sollte ein Ziel vorangehen. Warum willst du eigentlich sparen? Außerdem sollte man sich, im weiten Sinne interpretiert, davor hüten Geizig zu werden oder Mitmenschen zu verurteilen.

Vermeide sinnlose Ausgaben

Nun ein etwas längerer Abschnitt, der mir besonders gut gefällt.

In Bezug auf Ausgaben besteht die Kunst, zufrieden zu leben, darin, daß man immer etwas weniger ausgiebt, als man verdient. Bequemlichkeit und Zufriedenheit hängen mehr davon ab, ob man gewisse Ausgaben mit Leichtigkeit machen kann, als davon, daß man sich kostspielige Ausgaben macht.

Vermeide Verbindungen, welche große Ausgaben verursachen, und hüte Dich vor dem verderblichen Irrthum, daß, weil Vergnügungen mit Geld erkauft werden können, dieselben nur auf diesem Wege zu erzielen seien. Der Preis, den uns eine Sache kostet, ist keineswegs immer der richtige Maaßstab für den Werth derselben, und doch, wie oft lassen sich die Menschen bestimmen, Geld für Vergnügungen auszugeben, die an und für sich keine Vergnügungen sind, gerade als ob das Ausgeben selbst schon ein Vergnügen wäre.

Ehe Du Dir etwas anschaffst, frage Dich, ob Du wirklich das Bedürfniß hast; wenn du das thust, wenn Du Dich überzeugst, daß es ein wirkliches Bedürfniß ist, so wird dir die Befriedigung desselben um so mehr Freude und Genugthuung gewähren. Bist du unschlüssig, welchen von zwei Wegen du einschlagen sollst, so wähle den billigsten; dadurch wirst Du nicht nur Geld sparen, sondern auch lästige Unentschlossenheit überwinden.

Zu viel müßige Zeit verleitet zu Ausgaben; denn wenn jemand nichts zu thun hat, dem er seine Aufmerksamkeit zuwenden kann, so verfällt er auf den Gedanken sich für Geld Zeitvertreib zu verschaffen, und macht Ausgaben, nur um die Zeit – eins der kostbarsten aller Lebengüter – zu töten.

Ich denke, dieser Abschnitt vereint viele praktische Tipps.

  • Gebe weniger aus als du einnimmst
  • Das Leben selbst kann ein Vergnügen sein
  • Frage dich vor einem Kauf, ob du das Produkt etc. wirklich benötigst
  • Langeweile führt zu Geldausgaben

Aus der Geschichte lernen

Das Büchlein enthält noch viele weitere interessante Abschnitte und es bewahrheitet sich ein oft gesagter Spruch: „Wir können aus der Geschichte lernen.“ Der Text ist voll mit nützlichen Tipps, die ihre Geltung bis heute nicht verloren haben. Die Menschen von damals hatten schon die gleichen Gedanken wie wir heute. Ihre Blogs waren Bücher, ihr Mantra das geschriebene Wort. Ich werde weiter über das Büchlein berichten und hoffentlich noch mehr Literatur der Jahrhunderte ausgraben.

PS: Der Titel suggeriert eine Allgemeinposition zum Sparen in dieser Zeit. Dies müsste anhand von mehreren Quellen überprüft werden.

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