Jetzt klingt alles so trivial, aber 10 Jahre zuvor war einiges unklar: Mit 19 hatte ich, so wie wahrscheinlich viele andere und vielleicht sogar auch du, ganz andere Dinge im Kopf. Sozusagen alles, außer „Finanzen“ und „Geld“.
Damals war für mich der Begriff „Sparen“ genauso lustig wie für Steinzeitmenschen ein aggressives Mammut…nämlich gar nicht.
Mein hart verdientes Geld floss in ausgefeilte technische Produkte. Ja, ich gebe es gerne zu – in dieser Hinsicht bin ich wahrscheinlich noch heute ein Nerd, aber dem lieben Geld sei Dank in einem anderen, brauche-ich-das-wirklich-Ausmaß. Wir alle haben unsere kleinen Hobbies, oder?
Mit unschuldigen 22 Jahren ging es dann an die Uni, aber oh boy, nach meinem „Mic-Drop“-mäßigen Schulabbruch, einem Ausflug ins Bundesheer und dem nachträglichen, mühsamen Nachholen der Matura/des Abiturs war das – den Finanzgöttern sei Dank – der Beginn einer wunderbaren „Geld-Entwicklung“. Warum? Nur, weil sich aufgrund eines einfachen und nachvollziehbaren Finanzbeitrages meine Perspektive zum Thema „Geld“, „Börse“ und „Finanzen“ veränderte.
Gerade noch mal die Kurve gekriegt.
Heute denke ich mir: Oh man, hätte ich mich doch früher mit dem Thema „Finanzen“ beschäftigt. Das kann ich natürlich nicht mehr rückgängig machen. Aber es ist möglich, einen Teil unserer allgemeinen Erfahrungen anderen Menschen mitzuteilen. Und genau das ist das Ziel dieses Beitrags. Ich, du, wir – versuchen gemeinsam das Thema unserem Umfeld schmackhaft zu machen. Denn ein grundlegendes Finanzwissen ist keine Tugend, nein, es ist eine Notwendigkeit.
Wenn du jemanden in deinem Umfeld kennst der jünger ist als du und so wie ich vielleicht auch eine neue „finanzielle Perspektive“ benötigt, dann sende ihm doch diesen Artikel zu. Denn ganz ehrlich, ich hätte in meinen jungen Jahren definitiv einen „Wachrüttler“ benötigt.
5 Dinge über Finanzen, die ich gerne gewusst hätte, bevor ich 20 wurde
1. Du bist „gut“? Dann ist Geld auch nicht „böse“
Geld wird sehr oft verteufelt. Zu unrecht: Geld ist nur ein Mittel für eine bestimmte Transaktion. Aber manchmal habe ich den Eindruck, Geld selbst ist für viele Menschen ein Problem. Natürlich gibt es auch Kritik an diesem Konstrukt, aber orientieren wir uns an der Gegenwart: Geld ist für das tägliche (Über)Leben notwendig. Und es wird nur zu dem, zu was du es machst. DU kannst entscheiden, ob du Geld im subjektiven Sinne „gut“ oder „böse“ einsetzt. Gebe Geld nicht die Schuld an den Problemen der Welt.
2. Achte auf deine Einnahmen und Ausgaben
Das ist ein so fundamentaler Grundsatz, den du dir unbedingt verinnerlichen solltest. Es klingt so rudimentär, so unscheinbar und einfach. Dennoch geben 18,3 % der Österreicher an, der Grund für eine Überschuldung sei der Umgang mit Geld. Seit 2014 ist in Deutschland ist die Überschuldung von Privatpersonen abermals angestiegen.
Ganz ehrlich, checkst du deine Einnahmen und Ausgaben regelmäßig? Hast du deine Ausgaben genau im Blick? Weißt du, wie viel du noch ausgeben kannst, um diesen Monat dem drohenden Dispo zu entkommen? Das sind Basisfragen. Basisfragen, auf die alle deine finanziellen Entscheidungen aufbauen.
Lege deshalb JETZT eine Einnahmen-Ausgaben-Liste für diesen Monat an.
Ich sogar eine Vorlage für dich erstellt, damit du gleich loslegen kannst: Einnahmen-Ausgaben-Liste-Vorlage herunterladen (excel-file)
Klingt schlimmer als es klingt. Wichtig ist nur, dass du es JETZT machst. Später ist schon fast vergessen! Wie gehst du vor? Schreibe dir deine Einnahmen und Ausgaben auf und berechne die die Differenz. Jetzt hast du nicht nur einen Überblick für was du dein Geld ausgibst und wie viel, sondern auch, wie es um deine Finanzen in diesem Monat steht. Du weißt selbst, was das noch bedeutet. Du kannst ablesen, was du beispielsweise fürs Sparen oder Investitionen zur Verfügung hast! Dazu kommen wir noch.
Du bekommst bei den grundlegenden Fragen sogar Hilfe von Tools! Sieh dir einfach meine Tool-Liste an, die ich extra für diesen Zweck angelegt habe.
3. Schulden machen muntere Menschen müde
Glücklicherweise war ich noch nicht in der Situation, einen Schuldenberg angehäuft zu haben, kenne aber Personen, die Konsumschulden haben. Es muss erdrückend sein. Eine Verschuldung kann unvorhergesehen passieren und ich kann verstehen, wenn Menschen aufgrund von dauerhaft anstehenden Zahlungsterminen an Energie verlieren. (Auch deswegen ist ein Notgroschen wichtig!)
Meide deshalb Schulden wie der Teufel das Weihwasser. Und wenn du welche hast? Nicht verzagen! Kopf hoch und durch. Zahle deine Schulden schnellstmöglich ab. Mache kleine, und wenn es möglich ist, große Rückzahlungsschritte.
An dieser Stelle sei aber auch erwähnt, dass Schulden an sich nicht unbedingt negativ aufzufassen sind. Als Privatperson kannst du damit beispielsweise eine Immobilie finanzieren oder eine unternehmerische Idee umsetzen. Sei aber auf der Hut vor Konsumschulden! Es gibt einen Unterschied, ob du Geld für Vermögenswerte ausgibst, die potenziell an Wert gewinnen, oder für einen neuen Fernseher, der ab Kauf an Wert verliert.
4. Die Börse ist nicht dein Feind
Spekulanten! Hochstapler! Nur „die“ Reichen können investieren! Wie kann man nur?! Höre ich schon das Stammtischgespräch aus der nächsten Bar herausschallen. Denke noch einmal darüber nach. Woher kommt diese Meinung? Von Menschen, die selbst investieren? Ich habe festgestellt, dass die größten Plappermäuler am wenigsten mit der Börse und Finanzgeschäften am Hut haben. Warum solltest du dann diese Meinung übernehmen?
Hier ist mein Vorschlag: Die Börse ist ein Ort, wo Nachfrage und Angebot zusammentreffen. Unternehmen geben Anteilsscheine aus, um frisches Geld zu erhalten. Diese Anteilsscheine kannst du kaufen. Das ist eine Win-Win Situation: Du erhältst einen Anteil an einem Unternehmen – und erhältst damit verschiedene Rechte (Beispielsweise die Auszahlung von Dividenden). Es ist auch ein Ort der Glückssucher, aber es ist wie beim Geld selbst – es kommt darauf an, was du damit machst. Lies am Besten mal ein Einsteigerbuch – wie das von Jessica Schwarzer – über das Thema!
Dein Ziel könnte sein, ein Vermögen als Altersvorsorge aufzubauen, oder einen weiteren, regelmäßigen Einkommensstrom neben deinem Gehalt mit Dividenden zu generieren.
Im Klartext: Lass dein Geld für dich arbeiten. Auf dem Sparkonto mit 0,125 % Zinsen tut es das zwar auch, aber an der Börse sind durchschnittliche Renditen von 7 % angesagt. Dabei muss dir aber auch bewusst sein, dass du dafür ein höheres Risiko eingehen musst. Investiere also nur Geld, dass du nicht benötigst. Die Geldanlage ist auch nicht so schwierig wie es stellenweise in den Medien immer vorgegaukelt wird. Merke dir einfach: Investieren is‘ net deppad!
5. Informationen rund um das Thema Finanzen bekommst du GRATIS – nutze dieses Angebot
Das liebe Internet hat vor allem eines möglich gemacht: Haufenweise Informationen. Auch zur Finanzplanung, zu Aktien und zu anderen Investitionsmöglichkeiten wie Immobilien findest du zahlreiche tolle Guides und Beiträge. Du musst die relevanten Seiten nur besuchen! Für einen schnellen Überblick über neue Beiträge und Blogger kannst du Finanzblogroll oder Finanzblognews nutzen. Vincent von Freaky Finance ist sehr erfahren, sympathisch (ich durfte ihn glücklicherweise in München bei einem Finanzstammtisch kennenlernen) und haut tollen Content raus. Der Finanzwesir Albert ist DIE Anlaufstelle für Anleger und Neueinsteiger. Hier findest du alles, was du wissen musst (Wenn du dich nicht durchklicken willst, schau dir doch sein Buch* an). Bei Pascal von fyoumoney.de findest du lesenswerte Artikel, die das teilweise trockene Thema „Finanzen“ mit einer Priese Satire mischen. Dominik von finanziell-frei-mit-30.de hilft nicht nur gerne weiter, sondern schreibt zudem hilfreiche Beiträge. Auch für Paare ist etwas dabei: Die Beziehungsinvestoren Marielle und Mike konzentrieren sich auf die Beziehungsarbeit in Sachen Finanzen. Es gibt noch so viele, aber als beispielhafte, kleine Zusammenfassung sollte das genügen.
Hast du auch Tipps für dein jüngeres ich, die anderen Menschen helfen können?