Letztens las ich eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Zusammengehörigkeit auf einer Website, die sich so anhört:
Ein Professor hält eine Vorlesung über Zeitmanagement. Vor ihm steht ein leerer Eimer. Er schüttet bis zum Rand Kieselsteine hinein. Dann fragt er seine Studenten, ob der Eimer voll ist. Die nicken.
Der Professor rümpft die Nase und schüttelt den Kopf. Er nimmt einen zweiten Beutel mit kleinen Steinen, schüttet ihn ebenfalls in den Eimer, rüttelt ein wenig, bis alle versunken sind. „Ist der Eimer jetzt voll?“, fragt er seine Studenten. Die sind etwas verunsichert, bejahen aber die Frage.
Der Professor schüttelt wieder den Kopf und schüttet noch einen Beutel Sand in den Eimer. Dasselbe Spiel: Nach einigem Rütteln ist auch der vollständig im Eimer verteilt. „Aber jetzt ist der Eimer voll?!“, fragt der Prof ins Auditorium. Die Studenten nicken siegessicher. Denkste!
Der Professor nimmt zwei Flaschen Bier, öffnet sie und kippt sie in den Behälter. Das Bier versickert. „Jetzt – ist der Eimer voll“, sagt der Professor.
Dann macht er eine Kunstpause und fragt die Studenten: „Nun, meine Damen und Herren, was haben Sie heute gelernt?“
Keine Antwort. Der Wissenschaftler lächelt, schiebt den Eimer beiseite und erzählt eine Parabel:
„Sie haben heute etwas über Ihr Leben gelernt. Die Kieselsteine, das sind die großen Brocken, die wichtigsten Dinge in Ihrem Leben – Familie, Freunde, Gesundheit. Die nehmen das meiste Gewicht, den größten Platz in Ihrem Leben ein. Die kleinen Steine, das ist Ihre Ausbildung, der spätere Job. Er kann Sie ausfüllen. Aber er macht Ihr Leben nicht voll. Denn dazu fehlt der Sand – Ihre Hobbys, kleine Wünsche und Ziele, die Sie sich selbst gesteckt haben.“ Die Studenten gucken nachdenklich. Dann fragt einer: „Aber was ist mit dem Bier?“ Der Dozent lächelt: „Wenn Sie das nächste Mal ein guter Freund oder ein Kollege fragt, ob Sie sich mal wieder treffen wollen, dann denken Sie nicht, Sie seien ach so beschäftigt und Ihr Leben sei so randvoll, dass Sie dafür keine Zeit mehr hätten. Sie sehen selbst: Zwei Bier gehen immer!“
Tatsächlich ist es so, dass oft auf das wichtigste im Leben nicht besonders geachtet wird. Und auch ein Professor meiner Universität sagte in einer Vorlesung einmal:
„In meiner Karriere zum Doktor habe ich vieles erlebt. Ich hatte extrem viel zu arbeiten und Freundschaften blieben auf der Strecke. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, wäre das das Einzige was ich anders machen würde. Denn kein Studium oder Beruf wiegt Freundschaft auf.“
Nimm Dir Zeit
Meistens ist es so, dass wir zwar viel zu tun haben, aber doch Zeit für unsere Mitmenschen bliebe. Es ist wie beim Sport. In der stressigsten Phase ist es am wichtigsten weiter zu machen und sich genau dafür Zeit zu nehmen.
Auf Freunde und deine Familie kannst du dich verlassen, auf deinen Arbeitsplatz nicht. Deine Mitmenschen stehen dir in schwierigen Situationen bei, Dein Beruf nicht. Dein Status hilft dir im Beruf, vielleicht in deinem Umfeld, aber nicht bei Freundschaften.
Deine Mitmenschen sind im Grunde das einzig Beständige.
Ich habe mir vorgenommen, und sei es noch so stressig, wenn möglich auf mindestens 1 Bier/ein Getränk Zeit zu haben. Klar, ich bin ehrlich – immer gelingt es mir nicht, aber immer öfter.
Was ist Dein Vorteil, wenn Du Dir Zeit nimmst?
Wenn du eine Person mit vollem Terminkalender bist und das deine Mitmenschen wissen, wird Deine Zeit mehr geschätzt.
Hast du schon einmal gemerkt, dass du nicht mehr angerufen wirst, wenn du zu oft absagst? Damit ist dann vorbei.
Du pflegst Deine Freundschaft.
Du hast die Chance, weitere Kontakte zu knüpfen. Die interessantesten Menschen habe ich durch „das eine Bier“ kennengelernt. Auch wenn nur indirekt, indem ich andere Menschen angesprochen habe.
Du hast Spaß.
Du hast Ablenkung.
Es ist wie Urlaub, ein Gehirnreiniger, ein Gehirnstaubsauger. All der Stress fällt in diesen Momenten ab und alles ist nach einem Treffen höchstwahrscheinlich weniger Anstrengend.
Sei also, auch wenn du müde bist und eigentlich nach Hause fahren willst jemand, der auf 1 Bier Zeit hat. Der doch noch auf einen Besuch vorbeikommt. Jemand, dem es wichtig ist, wie es der Familie, Freunden und Mitmenschen geht.
Sei der „1-2 Bier gehen immer Mensch“.