Du hast diese Sätze sicher schon in Verbindung mit der Börse gehört:
- Da wird nur gezockt.
- Alles nur ein Glücksspiel.
- Das ist nur etwas für Bonzen, die hohe Verluste verkraften.
Es wird Zeit, mit diesen Irrtümern aufzuräumen.
Meine kurze Spekulations-Geschichte
Ich bin seit 2015 als Anleger aktiv. Das Ziel? Mit Hilfe der Dividendenstrategie ein zusätzliches Einkommen zu generieren, dass mir zukünftig meine täglichen Ausgaben zahlt. Das große Ziel ist natürlich auch, für das Alter vorzusorgen.
Zocker war ich bis jetzt nur 1x. Und ich bereue es…
Damals hörte ich auf einen vermeintlichen Börsenguru und kaufte eine Aktie der Griechischen Nationalbank.
Die Erwartung: Jetzt gewinnt die Aktie wieder an Fahrt! Es muss einfach nach oben gehen! Die war doch schonmal bei 1.000 €, ja sogar 20.000 €!
Tja, falsch gedacht. Glücklicherweise verlor ich nur die gezahlten Gebühren und keinen großen Batzen an Geld. Eines lernte ich daraus: Vertraue keinem Guru…und allgemein keinem Börsen-Tipp.
Ansonsten ist das Investieren recht langweilig. Sparen, Aktien oder ETFs kaufen, Sparpläne bei Flatex anlegen…und geduldig sein. Aber eines ist doch immer wieder spannend: Die monatlichen Dividenausschüttungen.
Und…
Die langfristige Aussicht auf Dividendenzahlungen, die meine Ausgaben decken.
Genau wegen der langfristigen Perspektive sind Wertpapieranleger keine Zocker.
Die drei großen Irrtümer über Anleger
1. An der Börse wird nur gezockt.
Dazu fällt mir ein Zitat ein:
Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.
Der prägnante Spruch stammt lustigerweise von einem berühmten Spekulanten: Kostolany. Sogar er sagt, dass Privatanleger an der Börse am besten nicht spekulieren sollen. Auch das wandelnde Börsenorakel Warren Buffet meint:
Wenn du Lust darauf hast, sechs bis acht Stunden die Woche an Investitionen zu arbeiten, mach das. Falls das nicht so ist, investiere in Indexfonds.
Damit meint er günstige ETFs, die von vornherein gut diversifiziert sind und einen Index wie beispielsweise den DAX abbilden. Speziell private Anleger wie du und ich – wir sollten uns auf die langfristige Geldanlage und einen entspannten Vermögensaufbau konzentrieren. Vor allem bekommst du momentan mit dem traditionellen Sparen keine Zinsen (Ich empfehle dir trotzdem ein Tagesgeldkonto…in Verbindung mit dem 3-Konten-Modell). Warum also nicht einen Teil vom Ersparten wirklich hart für dich arbeiten lassen? Das geht auch schon mit sehr kleinen Beträgen. Hier rechne ich dir vor, was mit Mini-Sparbeträgen möglich ist.
Aber zurück zu den Zitaten. Warum sagen diese zwei millionenschwere Menschen das? Und warum schreibe ich immer von „langfristig“?
Da könnte ja jeder kommen und irgendetwas behaupten.
Damit kommen wir zu Punkt 2.
2. Die Geldanlage an der Börse ist ein reines Glücksspiel
Sieh dir dazu die durchschnittliche Rendite des DAX an:
Die X-Achse ist die Anlagedauer, auf der Y-Achse erkennst du als grüne Linie dargestellt die durchschnittliche Rendite des DAX innerhalb von 1 – 10 Jahren. Was sagt dir das Diagramm? In den ersten Jahren der Geldanlage schwankt die Rendite sehr stark. Je länger du anlegst, desto geringer die Wahrscheinlichkeit mit Aktien Verluste zu machen.
Gut, sagst du jetzt. Da kann ja jeder kommen.
Sehen wir uns noch ein praktisches Beispiel an.
Hättest du 2012 einmalig 1.000 € angelegt und dann monatlich 50 € gespart, kommst du mit dem ETF von Vanguard FTSE World, auf eine durchschnittliche Jahresrendite von 10,79 %. In Zahlen: Du hast 8.758 € als Endbetrag. Glück? Nein, nur eine langfristige Investition.
3. Das ist nur etwas für Bonzen, die Verluste verkraften
Bei den vorherigen Beispielen ging eines unter…Natürlich birgt die Geldanlage in Einzelaktien und ETFs auch Risiken. Es ist wie bei anderen Entscheidungen auch. Das beste Beispiel ist der Autokauf. Wer garantiert dir bei einem gebrauchten Fahrzeug, dass gleich nach dem Kauf ordentliche Reparaturen anstehen? Nicht mal der Verkäufer kann dir das garantieren. Bei all den gesetzlichen Möglichkeiten der Gewährleistung – ein Restrisiko bleibt, und es wird mit steigender Kilometeranzahl größer.
Das schöne daran ist: Beim Autokauf entscheidest du über den Kauf, und hast das Geld hoffentlich auf der hohen Kante.
Verluste an der Börse kommen vor…stärkere Kursschwankungen sollten dir langfristig nichts ausmachen. Aber ich bin ehrlich: Eine richtige Krise erlebte ich auch noch nicht. Hoffentlich halte ich mich dann an das allgemeine Credo: Nur Geduld, langfristig geht es wieder bergauf.
Was ich damit sagen will…auch du kannst es dir leisten, Geld in Wertpapiere zu stecken. Das funktioniert mit kleinen und großen Beträgen. Wichtig ist nur, dass du dir über die Chancen (siehe Die Geldanlage an der Börse ist ein reines Glücksspiel) und den Risiken bewusst bist.
Hast du jetzt mehr Interesse an der Geldanlage? Vielleicht auch weniger Angst? Dann ist dieser Investitions-Schnelleinstieg-Beitrag sicher etwas für dich.